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"Man lebt und arbeitet mit der Natur"

Vor allem die Arbeit an der frischen Luft macht Zimmerer-Geselle Gabriel Wagner Spaß.

Gabriel Wagner (29) gehört zu den drei besten Gesellen der Zimmerer-Innung München. Nach seinem Holztechnik-Studium hat er eine Ausbildung im Innungsbetrieb Plan B in Holz in Neuried absolviert. Im Interview erzählt er von einer besonders schönen Baustelle während seiner Ausbildung und was er nach der Lehre vorhat.

 

Herr Wagner, was macht Ihnen als Zimmerer besonders viel Spaß?
Gabriel Wagner: Mich hat schon immer der Baustoff Holz fasziniert. Nachdem ich mein Holztechnik-Studium abgeschlossen hatte und danach eineinhalb Jahre im Büro tätig war, wollte ich unbedingt praktisch mit Holz arbeiten.

Als Zimmerer bekomme ich ein Gespür für das Material, arbeite mit den Händen, lerne Konstruktionen in die Realität umzusetzen. Es ist mir wichtig, eine handfeste Expertise aufzubauen. Dabei gefällt mir das Arbeiten an der frischen Luft sehr. Anders als bei einer Bürotätigkeit, lebt und arbeitet man mit der Natur. Wenn ich mit gleichgesinnten Zimmerern auf dem Dach stehe, ist bei mir alles im Flow.

Welche Baustelle aus der Ausbildung bleibt Ihnen besonders in Erinnerung und warum?
Das ist gar nicht so leicht zu sagen. Ich hatte mir bewusst einen kleineren Betrieb für die Ausbildung ausgewählt, weil ich gerne an vielen unterschiedlichen Projekten arbeiten wollte. Wenn man mitdenken muss bei der Arbeit, die Gesamtplanung bzw. Konstruktion begreifen muss, macht mir die Arbeit am meisten Spaß.

Ein besonders vielseitiges Projekt, an dem ich mitgearbeitet habe, war die Sanierung einer Altbauvilla. Bei dieser Baustelle war alles dabei: Abrissarbeiten, First anheben, Dacheinschnitte, Gaubenbau und ein Anbau!

Was haben Sie nach der Lehre vor?
Zunächst möchte ich weitere Erfahrungen sammeln. Nachdem ich bei der Firma Plan B bei einem flexiblen, kleineren Betrieb war, bin ich seit August in einem großen Holzbauunternehmen in Tirol als Zimmerer tätig. Die Firma fertigt selbst Leimbinder und wickelt Projekte unterschiedlichster Größenordnung ab. Hallen, Häuser, Hütten, Brücken, da ist einiges dabei, was ich noch nicht kenne.

In naher Zukunft würde ich gerne ein Holzbau-Kollektiv mit gleichgesinnten Zimmerern und Zimmerinnen gründen. Ich möchte gerne eigenverantwortlich und mit anderen zusammenarbeiten. Denn ich bin überzeugt, dass das nachhaltige Bauen mit dem Werkstoff Holz eine zukunftsträchtige Entwicklung ist, an der ich aktiv mitwirken will!


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