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Kran- und Staplerschulung der Innungen

Über das Hebeverhalten und mögliche Gefahren beim Kranfahren haben die Teilnehmer der Innungsbetriebe einiges erfahren.

Von 6. bis 10. September 2021 fand die Kran- und /Staplerschulung für Zimmerer-Azubis und Gesellen der Innungen Dachau/Fürstenfeldbruck und München im Bildungszentrum Altötting statt.

"Meine Mitarbeiter sollen auf der Baustelle autark, fundiert und sicher arbeiten können"

Auch Florian Icard-Reuter vom Innungsbetrieb Plan B in Neuried hat fünf seiner Azubis und einen Gesellen dort hingeschickt. Er erzählt: „Für mich als Ausbilder ist es selbstverständlich, dass ich meine Mitarbeiter dafür anmelde. Denn sie sollen auf der Baustelle autark, fundiert und sicher arbeiten können. Ich möchte ein gutes Gewissen haben, wenn ich sie mit dem Kran oder Stapler fahren lasse.“

Auch die Kosten hielten sich im Rahmen: „Für die Schulung der Azubis habe ich 240 Euro pro Person gezahlt.“ Zudem motiviert die Weiterbildung seine Mitarbeiter: „Meine Azubis waren ganz glücklich und haben sich sehr gefreut, als ich ihnen am ersten Arbeitstag gesagt habe, dass sie zur Schulung fahren dürfen“.

Weiterbildungen sind eben auch ein Mittel, um den eigenen Mitarbeitern Wertschätzung zu zeigen und sie langfristig an das Unternehmen zu binden.


Interview mit Zimmerer-Azubi Dominik Röder (2. Lehrjahr)

Herr Röder, wie war die Kran- und Staplerschulung?
Dominik Röder: Die Inhalte wurden praxisnah und verständlich vermittelt. Im Theorie-Unterricht wurden Kran- und Staplermodelle aus Holz verwendet, um das Last- und Kippverhalten der Maschinen zu zeigen. Es wurde darauf geachtet, dass jeder das vermittelte Wissen versteht und anwenden kann. Es wurde deutlich, welche Verantwortung man trägt, wenn man die Maschinen bedient.

Da ich zuvor noch keine Berührungspunkte mit der Steuerung von Kränen und Staplern hatte, war der praktische Teil am Anfang eine Herausforderung. Jedoch konnten die anfänglichen Unsicherheiten nach mehreren Übungen beseitigt werden. Insgesamt hat mir die Schulung gut gefallen. Ich konnte schon erste Erfahrungen in der Praxis sammeln und fühle mich für die Benutzung gut aufgestellt.

Wie lief das Ganze ab?
Dominik Röder: Die Schulung hat fünf Tage gedauert und wurde in einen praktischen und theoretischen Teil aufgegliedert. Morgens haben wir meistens mit dem Theorie-Unterricht begonnen, um anschließend draußen praktische Erfahrungen zu sammeln. Die Klasse wurde dann in vier Gruppen aufgeteilt. Jede Gruppe wurde einem Stapler/Kran zugeteilt.

Dabei wurde das Schwierigkeitsniveau gesteigert. Am Nachmittag ging es wieder erst in den theoretischen, dann in den praktischen Teil. Am Freitag fand die Prüfung statt. Dabei mussten wir mit dem Kran eine Palette Ziegel von einem Punkt zum anderen heben. Die Prüfung mit dem Stapler fand auch mit einer Palette Ziegel statt. Dabei musste man die Palette, die an einem bestimmten Punkt stand, auf eine zweite Palette an einem anderen Punkt abstellen oder umgekehrt. Anschließend  wurde die schriftliche Prüfung im Klassenzimmer abgehalten.

Fühlen Sie sich jetzt sicher beim Kran- und Staplerfahren? Haben Sie es im Betrieb schon ausprobiert?
Dominik Röder: Um sich wirklich ganz sicher beim Fahren zu sein, benötigt man noch mehr Praxis. Das ist ähnlich wie beim Autofahren. Nach meiner bestandenen Auto-Führerscheinprüfung musste ich auch noch praktische Erfahrung sammeln. Bisher konnte ich im Betrieb noch nicht fahren, aber ich bin auch erst seit einem Monat dabei.

Sowohl Praxis- als auch Theorieunterricht standen auf dem Stundenplan der Zimmerer.

Ausreichend Zeit zum Üben hatten die Teilnehmer während der Kran- und Staplerschulung - abseits vom Stress im Ausbildungsbetrieb.

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